Bockwurst und Kapital
Erst Bayer, dann die UBS: Erleben wir auch bei den Hauptversammlungen der deutschen Banken eine Nichtentlastung des Vorstands?

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Mit der Nichtentlastung des Bayer-Vorstands kommt ein neuer Wind in die Hauptversammlungen von Aktiengesellschaften. Oft wurde diskutiert, Vorstand und Aufsichtsrat einen Denkzettel zu verpassen und die Entlastung zu verweigern. Die Gründe waren immer die gleichen: unglückliche Firmenzukäufe, Kursverfall bei gleichzeitiger Steigerung der Managergehälter oder Kursmanipulation und Fehlberatung. Doch am Ende waren die Einzelaktionäre mit Bockwurst sediert und stimmten für die Entlastung. Und bei den institutionellen Anlegern galt ohnehin: Eine Krähe kratzt der anderen doch kein Auge aus.
Der Unmut der Bayer-Aktionäre macht anderen Mut. Auch der Vorstand der Schweizer UBS wurde nicht entlastet. Ein bitteres Ergebnis für CEO Sergio Ermotti. Allerdings: Er streicht fürs „nicht entlastete“ Jahr 2018 satte 14 Millionen Franken ein. Wie will man da also einem nie so wirklich in der Wirtschaft schuftenden Jungpolitiker aus Juso-Kreisen übel nehmen, dass er einen Autokonzern „verstaatlichen“ will. (Anteile an einer Großbank besitzt der Staat ja schon.) Diese Idee aber weitergedacht: Wie wäre es mit stärkerer Mitarbeiterbeteiligung am Kapital? Wir können (und konnten) uns immer glücklich schätzen, dass unser wirtschaftliches Rückgrat „Mittelstand“ lautet – inklusive vieler Hidden Champions als Weltmarktführer. Die sind praktisch nie mit Negativschlagzeilen in der Presse.
Mal sehen, wie die Hauptversammlung der Deutschen Bank am morgigen Donnerstag ausfällt. Ich wünsche den Aktionären ausreichend Mut und Appetit.
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