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Die Alchemisten. Die geheime Welt der Zentralbanker

Autoren: Neil Irwin Euro: 26,00 512 Seiten, gebunden ISBN: 978-3-430-20126-1 Econ Verlag 2013 Mehr Infos erhalten Sie mit einem KLICK auf diesen LINK!   Rückblickend bietet die Eurokrise jede Menge Stoff für einen spannenden Hollywoodthriller oder einen dramatischen Roman. Da bei solchen Umsetzungen die Wahrheit oft auf der Strecke bleibt, geht der amerikanische Journalist Neil…


Autoren: Neil Irwin

Euro: 26,00

512 Seiten, gebunden

ISBN: 978-3-430-20126-1

Econ Verlag 2013

Mehr Infos erhalten Sie mit einem KLICK auf diesen LINK!

 

Rückblickend bietet die Eurokrise jede Menge Stoff für einen spannenden Hollywoodthriller oder einen dramatischen Roman. Da bei solchen Umsetzungen die Wahrheit oft auf der Strecke bleibt, geht der amerikanische Journalist Neil Irwin mit seinem Buch den klugen Mittelweg zwischen sachlicher Auskunft und der mitreißenden Geschichte hinter einer Finanzkrise, welche den gesamten Erdball erschütterte.

Apollo 13 lässt grüßen

Bereits die Einleitung liest sich nicht wie ein trockenes Sachbuch, sondern erinnert stilistisch fast schon an einen Krimi. Wenn Irwin beschreibt, wie Francesco Papadia ein Telefonat mit Jean-Claude Trichet (EZB-Präsident) am Morgen des 9. August 2007 mit den Worten „Wir haben ein Problem“, eröffnet, erinnert dieser Moment schon an den tragischen Hilferuf der Apollo 13, so dass man sich teilweise zwingen muss, das Buch wieder aus der Hand zu legen.
Doch auch als Informationsquelle erweist sich „Die Alchemisten“ als nützliches Instrument. Denn Neil Irwin arbeitet sich nach der unorthodoxen Einleitung im ersten Teil seines Buches durch 350 Jahre Wirtschaftsgeschichte und beleuchtet auf diesem Wege etwa das Leben des ersten Zentralbankers der Welt (Johann Palmstruch) oder er beschreibt die Geburt des Federal-Reserve-Systems in den USA. Im zweiten Kapitel rückt die Europäische Zentralbank in den Fokus, wenn Irwin auf die Jahre der Panik (2007-2008) zu sprechen kommt. Die darauf folgenden Abschnitte thematisieren das Nachspiel der Jahre und die zweite Welle der Jahre 2009-2010 bzw. 2011-2012. Nicht ausgelassen werden hierbei Situationsbeschreibungen bei finanziellen Brandherden wie Griechenland oder der fast schon legendäre Strandspaziergang von Angela Merkel und Nicolas Sarkozy. Der Inhalt dieses Gesprächs legte den Grundstein für die Anleitung zur Haushaltsdisziplin.
Irwin liefert in diesem Zusammenhang Hintergrundinformationen, die auf Kontakten beruhen, welche er unter anderem seiner 10-jährigen Tätigkeit als Kolumnist der Washington Post zu verdanken hat.  Mit einer spannenden Art zu schreiben, zeichnet Irwin nicht nur ein Porträt der Schulden- und Finanzkrise, sondern auch eines der Männer, die im Hintergrund die Fäden zogen, als es darum ging, die westliche Marktwirtschaft zu retten: Ben Bernanke, Jean-Claude Trichet und Mervyn King.

Ein historisches Sachbuch

„Die Alchemisten“ ist eine differenzierte Auseinandersetzung mit der Welt der Zentralbanken. Sowohl werden Erfolge herausgestellt als auch Fehler thematisiert wie etwa das zögerliche Handeln mächtiger Organe während der Eurokrise. An diesem akribisch recherchierten Sachbuch, welches geradezu als Historien-Roman getarnt ist, führt kein Weg vorbei, wenn man sich für die Gegebenheiten hinter den Kulissen des Finanzmarktes interessiert.