Die Weltwirtschaft wächst. Die erste Wirtschafts- und Finanzkrise des 21. Jahrhunderts kann getrost in die Geschichtsbücher aufgenommen werden. Fortsetzung folgt?
Ob der Nobelpreisträger für Wirtschaft, der am kommenden Montag ernannt wird oder jemand anderes die Zusammenhänge aller aktuellen Daten aus der weltweiten Finanz- und Wirtschaftswelt verstehen und begründen kann, ist fraglich. Die Datenlage ist derzeit nicht nur durch einfache Grundlagen der Volkswirtschaftslehre geprägt. Angebot und Nachfrage regeln den Preis, ist wohl die erste Formel, die ein Schüler im Fach Wirtschaftswissenschaften lernt. Bei den Wechselkursen der Landeswährungen ist diese Formel derzeit außer Kraft gesetzt, einige Beobachter vergleichen die aktuelle Situation sogar schon mit einem kriegsähnlichen Zustand.
Am Freitag startet die Jahrestagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) und dort könnte es heiß hergehen. Der amerikanische Finanzminister Timothy Geithner warnt vor einer „schädlichen Dynamik“ an den Devisenmärkten und fordert China auf, den stark unterbewerteten Renminbi aufzuwerten. Doch die Chinesen bleiben stur, sagen Pressekonferenzen ab und begründen den Schritt mit sozialen Unruhen, die eine Aufwertung der eigenen Währung auslösen könnte. Eine Aufwertung führt zu einem Exportrückgang, Schließung von exportabhängigen Fabriken und schließlich müssten die Wanderarbeiter zurück in ihre Dörfer, so der chinesische Ministerpräsident Wen Jiabao.
Das ganze Szenario spielt sich im Rahmen einer Prognose des IWF über das Wirtschaftswachstum Chinas von ca. 10,5/9,6 Prozentpunkten (2010/2011) ab. Damit dürfte China mehr als doppelt so stark wachsen, wie die gesamte Weltwirtschaft. Dass vor allem die USA über die aktuellen Wechselkurse nicht erfreut sind, ist bei einem aktuellen 15-Jahres-Tief gegenüber dem Yen nachzuvollziehen. Geithner befürchtet in der aktuellen Lage an den weltweiten Devisenmärkten, dass einige Länder entgegen der wirtschaftlichen Daten gezwungen sein könnten, die eigene Währung abzuwerten, hat aber selber mit „seinem“ Dollar wenig Spielraum.
In den USA ist das Wirtschaftswachstum derzeit zudem kein Vorzeigeprojekt. Die Liquidität, die die Fed in die Märkte spült, wird laut IWF gerade mal für ein Wachstum von 2,5 Prozent sorgen. Der Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz warnt die USA und Europa vor weiteren Zinssenkungen. Diese könnten die weltweiten Finanzmärkte ins Chaos stürzen. Noch schlechter sieht die Wachstumsprognose für Europa aus, mit 1,6 Prozent bildet der Kontinent das Schlusslicht in der Wachstumsrallye, was wiederum den Deutschen nicht schmecken dürfte, die Europa mit eigenen 3,3 Prozent aus dem Keller heben.
Und um das Datenchaos komplett zu machen steigt der Preis für 31,1 Gramm Gold auf 1.350 Dollar, damit hat sich der Goldpreis in nicht einmal 12 Monaten um 25% Prozent erhöht und profitiert von dem bereits genannten schwachen Dollar, aber auch von Menschen, denen Gold als in der Krise sichere Anlage suggeriert wird.
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