
Autor: Daniel Zimmer
Euro 19,80
137 Seiten, broschiert
ISBN:978-3-406-65095-6
C.H. Beck Verlag
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Dem Vorsitzenden der Monopolkommission und Bonner Professor für Internationales Wirtschaftsrecht, Daniel Zimmer, ist mit seinem Werk „Weniger Politik!“ ein gutes, aber auch provozierendes Buch gelungen. Mit seinen 137 Seiten ist es nicht zu dick, so dass man es sofort beiseite legen möchte. Trotz des eher trockenen Themas schafft es Zimmer, sich gut und auch für politisch-interessierte Laien verständlich auszudrücken. Leser müssen sich keine Sorgen darüber machen, dass der Professor nur aus seinem Elfenbeinturm heraus in einem unverständlichen Kauderwelsch über Politik schreibt. Zimmer wollte mit diesem Werk keine wissenschaftliche Abhandlung verfassen, sondern die derzeitigen Diskussionsgegenstände pointiert darlegen. Trotz der Komplexität des Themas schafft es Zimmer pointiert sowie klar, die politischen und wirtschaftlichen Strukturen zu beschreiben.
Zimmer greift mit seinem Buch den derzeitigen politischen Mainstream direkt an, nach welchem der Staat von seiner Möglichkeit zu intervenieren reichlich Gebrauch machen sollte. Eigentlich muss es, so Zimmer, genau andersherum sein. Nicht der Staat ist für die Menschen verantwortlich, sondern der Einzelne für sich selber. In einer freiheitlichen Demokratie solle der Mensch in erster Linie für sich selbst verantwortlich sein. Gesetze und Vorschriften dürfen diese Freiheit nicht unnötig einschränken oder bestimmen. Durch eine maßlose Verabschiedung neuer Gesetzestexte weiß der Staat nicht, was er eigentlich unternehmen soll, um akute Probleme zu lösen. Als Beispiele solcher Überbemutterung durch den Staat, führt Zimmer unter anderem das Glühbirnenvertriebsverbot oder das Anti-Diskriminierungsrecht an. Jedoch verlangt er nicht nach einem Lassalle’schen Nachtwächterstaat, sondern gibt ihm die Aufsicht und Einhaltung der Rahmenbedingungen zur Hand.
Zimmer rückt wieder den wirtschaftlich denkenden Menschen in den Blickpunkt der Debatte und zeigt in seinem Buch deutlich sein Faible für diesen. Doch im Unterscheid zu anderen liberalen Wirtschaftsexperten ist sich Zimmer der Problemfelder und Schwächen dieses Modells durchaus bewusst. Diese werden von ihm angemerkt und weiter thematisiert. Mit seiner Kernaussage, dass der Staat für die Menschen da ist und nicht umgekehrt, wird Zimmer einigen an den Kopf gestoßen sein. Doch Zimmer polemisiert nicht. Er gibt dem Leser in neun Kapiteln genügend Beispiele aus dem (juristischen) Alltag. Stammtischparolen sehen anders aus.
Alles in allem ist Zimmers Buch eine gute und abwechslungsreiche Alternative zur derzeitigen Marschrichtung der politisch Verantwortlichen. Und es wird hoffentlich noch stärker kontroverse Debatten hervorrufen als bisher.
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