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1964: Die zwei Seelen in der Brust des Érik Maris

Wenn man sich den Lebensweg von Érik Maris anschaut, wirkt er wie ein typischer Banker – erfolgreich, souverän und seriös. Doch Maris ist nicht unbedingt das, was man unter einem „normalen“ Banker versteht. Denn in seiner Vita findet sich noch eine weitere Betätigung – und die hat hauptsächlich mit hohen Geschwindigkeiten zu tun.


Grafik Zeitreise Erik Maris
Der Franzose Érik Maris ist seit Jahrzehnten in der Finanzbranche erfolgreich. Doch nicht nur dort.

Geboren wurde Érik Maris am 16. Februar 1964 in Lyon. An der École des hautes études commerciales de Paris studierte er Bankwesen. Zu Beginn seiner Karriere zog es ihn in die Ferne: Er arbeitete bei Morgan Stanley in London und New York.

Anschließend stieg er in die Pariser Niederlassung von Lazard ein, einer traditionsreichen US-amerikanischen Investmentbank mit Hauptsitz in New York City. Bei Lazard in Paris verbrachte Maris fast zwei Jahrzehnte. Dort stieg er schnell auf und hatte verschiedene Positionen inne. Er war zum Beispiel Partner der Lazard Frères. Ab Herbst 2009 leitete er gemeinsam mit Matthieu Pigasse die Pariser Niederlassung der Investmentbank, obwohl die beiden als sehr unterschiedlich gelten.

Maris sucht sich neue Aufgaben

Es deutet sich vielleicht schon an: Seine Banker-Karriere bei Lazard ging nur bis zu diesem Zeitpunkt bergauf. Denn nach nur kurzer Zeit an der Spitze der Pariser Zweigstelle der Investmentbank trat Maris zurück. Pigasse blieb bis 2019 im Amt.

Derweil wendete sich Érik Maris anderen Aufgaben zu: Er stieg in das Bankhaus Messier Partners in Paris ein. Die Investment-Firma wurde 2003 von Jean-Marie Messier gegründet. Aus Messier Partners wurde durch den Beitritt von Maris dann Messier Maris & Associés. Das war Ende 2010. Das Unternehmen bietet Beratung in den Bereichen M&A, Unternehmensumstrukturierung, Privatisierung und Private-Equity-Transaktionen an. Die Firma besteht mittlerweile aus fünf Partnern.

Schnelles Geld, schnelles Leben?

Doch zurück zu Érik Maris: In der Bankenwelt hat er also einiges erreicht. Mit Messier Maris & Associés ist er gut im Geschäft. Die Firma ist expandiert und hat auch Niederlassungen in New York und London. Das reichte Maris offenbar nicht.

Mit 49 Jahren stieg er nämlich in den Autorennsport ein. Sein internationales Sportwagenrenn-Debüt war das Sechs-Stunden-Rennen von Austin im Jahr 2013.

Ob man es als Symptom einer Midlife-Crisis abtun möchte oder nicht, der Motorsport scheint es ihm wirklich angetan zu haben. Beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans fährt er seit 2014 jährlich mit und erzielte in mehreren Einzelrennen Top-15-Platzierungen.

Érik Maris – ein Mann mit verschiedenen Facetten. Neben seiner Karriere als Banker hat er sich auf der Rennstrecke ein zweites Standbein aufgebaut. Sollte er also mal genug vom Dasein als Partner einer Investmentfirma haben, weiß man, wo man ihn findet.

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