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Die Frauen an der Spitze der Bundesbank

Die Deutsche Bundesbank ist einer der Pfeiler im deutschen Finanzsystem. Heute möchten wir ihnen zwei Vorstandsmitglieder genauer vorstellen; und zwar die beiden Frauen: Vizepräsidentin Prof. Dr. Claudia Maria Buch und Vorstand Dr. Sabine Mauderer.


Frauen in der Bundesbank

Seit 2014 ist Prof. Dr. Claudia M. Buch, geboren 1966 in Paderborn, Vizepräsidentin der Bundesbank. Dort ist sie zuständig für die Ressorts Finanzstabilität, Statistik und Revision. Claudia Buch hat an der Universität Bonn VWL studiert. Ihre erste berufliche Erfahrung mit Europa hatte sie als Volkswirtin in der Forschungsgruppe „International Reforms in Central and Eastern Europe“ beim Institut für Weltwirtschaft (IfW) in Kiel.

Während ihrer Zeit beim IfW promovierte und habilitierte sie an der Universität Kiel. Von 2004 bis 2013 war sie Inhaberin des Lehrstuhls für Wirtschaftstheorie „International Finance and Macroeconomics“ an der Universität Tübingen und Wissenschaftliche Direktorin des Instituts für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW). In diesem Zeitraum war sie zudem von 2008 bis 2012 Vorsitzende des Wissenschaftlichen Beirats beim Bundeswirtschaftsministerium. Neben ihrer Tätigkeit als Vizepräsidentin der Bundesbank ist sie seit 2014 auch Honorarprofessorin an der Universität Magdeburg. 

Während der Corona-Pandemie ist ihre Führung und Expertise im Bereich der Finanzstabilität gefragt. „Denn die Stabilität des Finanzsystems ist eine zentrale Voraussetzung für eine leistungsfähige und dynamische Wirtschaft“, so die Vizepräsidentin bei einer Rede auf einem Fachkonferenz in Frankfurt. Um die Krise zu bewältigen seien robuste und gut kapitalisierte Banken wichtig. Für die Überwachung dieser Märkte ist das zweite Mitglied der Bundesbank zuständig, das wir heute vorstellen: Dr. Sabine Mauderer.

„Jede Krise ist auch eine Möglichkeit“

Dr. Sabine Mauderer, geboren 1970 in Schleswig, ist seit September 2018 im Vorstand der Bundesbank tätig. Sie ist zuständig für die Ressorts Märkte und Personal. Mauderer studierte an den Universitäten Osnabrück und Sevilla Rechtswissenschaften. Im Jahr 2000 promovierte sie an der Universität Osnabrück. Von 2000 bis 2002 war das Bundesbank-Vorstandsmitglied als Rechtsreferendarin am OLG Hamburg tätig. Danach trat sie Referendariate im Bundesfinanzenministerium und in der Deutschen Botschaft in Washington D.C. an. 

Von 2007 bis 2018 war Sabine Mauderer für die KfW Bankengruppe tätig, zuletzt war sie die Direktorin des Vorstandsstabs, Verwaltungsratsbüros, strategischer Beteiligungen. Wie Claudia Buch befasst sich auch Sabine Mauderer mit den Auswirkungen und Folgen der Corona-Pandemie. Das Virus hat einen kombinierten Angebots- und Nachfrageschock ausgelöst.

Mit Blick in die Zukunft versucht sie Lehren aus dem Umgang mit der Pandemie im Hinblick auf den Klimawandel zu gewinnen. „Jede Krise ist auch eine Möglichkeit“, sagte sie während einer Rede auf der „F20 Climate Solution Week 2020”. Sie rät Banken, eine treibende Kraft in der ökonomischen Transformation zu sein. Um die Ziele des Pariser Klimaabkommens zu erreichen, benötigen Finanzinstitute bessere Daten, um das finanzielle Risiko in Zusammenhang mit dem Klimawandel abschätzen zu können. 

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