Negativzinsen: Immer mehr Sparer „abgestraft“
Verschiedene Banken und Sparkassen haben es vorgemacht. Nun folgt auch bei der DKB der Strafzins. Was heißt das für Neu- und Bestandskunden?

Anfang Dezember 2020 führte die Deutsche Kreditbank (DKB) den Negativzins ein. Damit ist sie die letzte große Direktbank, die Sparer zur Kasse bittet. Bei der DKB winkt bei einem Guthaben von über 100.000 Euro das sogenannte “Verwahrentgelt” – allerdings nur für Neukunden. Bei Bestandskunden ändert sich nichts.
Der Strafzins in Höhe von -0,5 Prozent gilt für das Girokonto, die Visa Card und das Visa Tagesgeld der Deutschen Kreditbank. Die Abrechnung erfolgt jedes Quartal. Als Ausgleich für den Strafzins wirbt das Kreditinstitut mit alternativen Möglichkeiten zur Vermögensbildung, darunter Direkt-Depots und günstige ETF(Exchange Traded Funds)- Sparpläne.
Darüber hinaus möchte die Deutsche Kreditbank ab dem kommenden Jahr ein kostenfreies Tagesgeldkonto einführen. Das Konto soll sowohl Neu- als auch Bestandskunden einen variablen Zinssatz von 0,01 Prozent bis 100.000 Euro bieten, jedoch ist das Angebot an DKB-Cash geknüpft.
Reaktion auf Niedrigzinsphase
Damit reiht sich das Kreditinstitut in die Liste der Banken und Sparkassen mit Negativzins ein. Die Banken reagieren damit auf die marktüblichen Entwicklungen infolge der anhaltenden Niedrigzinsphase des Finanzsektors. Unter ihnen sind neben einigen Volksbanken und Sparkassen auch Kreditinstitute wie die Comdirect, welche seit Januar 2020 einen Strafzins hat.
Auch ING Deutschland will zum Februar 2021 den Zins für einen Betrag oberhalb der 100.000 Euro einführen. Die Freibeträge bei den anderen “teilnehmenden” Banken bewegen sich zwischen 5.000 und 750.000 Euro. Bei der Höhe des verhängten “Verwahrentgeltes” bewegt sich die DKB mit -0,5 Prozent im Mittelfeld. Der Negativzins liegt bei allen Kreditinstituten zwischen -0,2 und -0,75 Prozent.
Doch von den Auswirkungen der Niedrigzinsphase sind nicht nur die klassischen Kreditinstitute betroffen. So machte etwa die Berliner Neobank N26 im Oktober 2020 von sich reden, als sie die Einführung des Negativzinses ankündigte.
Der Grund für die Einfuhr sind die Zinsen, die Banken an die Europäische Zentralbank (EZB) bezahlen müssen, wenn sie bei ihr überschüssiges Geld einlagern. Trotz gewisser Freibeträge ist das für Banken eine Belastung in Milliardenhöhe. Der Negativzins dient dazu, diese Kosten in Teilen zu decken.
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