Oxfords oder Budapester?

„Oxfords, nicht Budapester“, rät der von Colin Firth gespielte britische Gentleman-Spion seinem jungen Schützling in der Agentenkomödie Kingsman. Doch ist die Frage nach dem richtigen Schuhmodell wirklich so leicht zu beantworten?


Oxfords Budapester
Die Wahl der Schuhe hängt vor allem von dem gegebenen Anlass und dem restlichen Outfit ab.

Oxfords oder Budapester – klassische Herrenschuhe sind zeitlos. Sie verleihen nicht nur Bankern, Fintech-Gründer und Managern mit ihrem Design und ihrer langen Tradition Stil, sondern vollenden auch das seriöse Outfit oder den modernen Look. Doch was ist eigentlich der Unterschied zwischen Oxfords und Budapestern?

Budapester – Perfekt für den Dresscode „Smart Casual“

Das Modell Budapester fällt neben der Leistenform vor allem durch das namensgebende typisch osteuropäische Lochungsmuster auf. Obwohl diese Schuhe oft mit einer sportlich wirkenden Derbyschnürung getragen werden, machen sie durch ihre Lochverzierungen, den sogenannten Broguings, einen beinahe rustikalen Eindruck. Daher bieten sich Budapester eher in einer Kombination mit Jeans- oder Cordhose an als mit einem Anzug. Wenn der Dresscode „Smart Casual“ ist, kann man mit Budapestern in jedem Fall nichts falsch machen.

Da die Schuhform des Budapesters nicht sehr filigran ist, eignet sie sich gut für Männer mit normaler bis fülliger Statur. Sie sind außerdem sehr robust und widerstandsfähig. Hergestellt wird der Herrenschuh seit dem 19. Jahrhundert in Budapest. Mit typischen Merkmalen der österreichisch-ungarischen Schuhmachertradition, wie dem Lochungsmuster oder der Leistenform, scheint der Budapester in Österreich oder Ungarn entstanden zu sein. Genauere Informationen dazu sind nicht bekannt. Die bekanntesten Hersteller sind die Unternehmen „Vass Shoes“, „Làsziò Budapest“ und „Oliver Grey“.

Wer sich ein Paar Budapester kaufen möchte, muss sich zwischen vielen Anbietern und Marken entscheiden. Doch auch der Preis kann stark variieren. So gibt es markenlose Budapester bereits ab 100 Euro, große Marken können jedoch auch bis zu 1.000 Euro oder mehr für den Herrenschuh veranschlagen.

Oxfords – Stil und Eleganz mit schlichtem Design

Die dick besohlten Oxfords bestechen vor allem durch ihre klassische Schlichtheit. Mit ihrer geschlossenen Schnürung wirken sie, als wäre der ganze Schuh aus einem einzigen Guss entstanden. Englisch-elegant aber auch etwas konservativ anmutend passen Oxfords – am besten schwarz und poliert – besonders gut zu einem Anzug. Sie eignen sich zum Beispiel bei einem Sektempfang oder dem Besuch in der Oper, können aber auch im Büro getragen werden.

Hergestellt wurde der erste Oxford-Schuh im Jahr 1830 in England. Die Oxfords waren schnell beliebt, doch aufgrund der technischen Möglichkeiten konnten sie nicht winterfest gemacht werden. Ein Element anzupassen, wie wärmendes Innenfutter, überstieg die damaligen Möglichkeiten. Doch dann kam das Jahr 1920 und dank einer dicken Sohle, konnte der klassische Herrenschuh nun auch ganzjährig getragen werden.

Die Merkmale des Oxfords sind, neben einer geschlossenen Schnürung, die Schafthöhe und der Schaftschnitt. Die Höhe bestimmt, ob es sich um einen Halbschuh oder einen Stiefel handelt und der Schnitt bezeichnet die Verarbeitung des Materials. So kann der Schuh aus einem einzigen Material („Wholecut“ oder „One Piece Oxford“) oder aus verschiedenen Materialien gefertigt sein. Auch Kunstleder ist erlaubt.

Obwohl Oxfords klassisch und traditionell wirken, sind sie doch stilvolle Accessoires, die auch mit modernen Anzügen hervorragend funktionieren. Stillvolle, hochwertige Applikationen sind erlaubt, solange sie die zeitlose Eleganz nicht stören. Auch bei der Farbgebung oder dem Material können Akzente gesetzt werden.

Individualität auch bei den klassischen Herrenschuhen

Die Wirkung von Schuhen zum passenden Anlass wird von vielen Männern oft noch unterschätzt. Im Alltag weicht der Stil der Gewohnheit und dem Pragmatismus. Doch Oxfords oder Budapester sind hochwertige Herrenschuhe, die dem Umfeld klar sagen: Qualität ist mir wichtig. Das macht einen guten Eindruck und unterstreicht die Persönlichkeit – und das sehen auch die Geschäftspartner.

Wer auf Individualität setzt, hat vielfältige Möglichkeiten, sie auch bei der Wahl der Herrenschuhe zu beweisen. Schon längst sind Oxfords oder Budapester nicht mehr nur schwarz oder braun. Heutzutage kann neben der Passform auch die Farbe für Sohle oder Leder individuell angepasst werden. Manche Schuhmacher stellen die hochwertigen Herrenschuhe eigens mit den Kunden in Form und Farbe zusammen. Mittlerweile gibt es diese einstigen klassischen Herrenschuhe auch in leicht abgeänderter Form für Frauen, die sich bequem und stilsicher im Alltag bewegen möchten.

Fazit: Egal ob klassisch oder modern – Oxfords oder Budapester passen je nach Anlass sehr gut zum Mann von Welt, zeigen Charakter, Wertschätzung für Qualität und verleihen ein stilvolles Äußeres. Die Entscheidung, ob man lieber zu Oxfords oder Budapestern greift, hängt vom gegebenen Anlass und dem jeweiligen Outfit ab.

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