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Bildungsprojekt: Banker gehen in die Schule

Kommen in der Schule die Themen Geld und Finanzen zu kurz? Eine vieldiskutierte Frage, die deutsche Banker mit „Ja“ beantworten – und etwas dagegen tun.


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Das deutsche Bildungssystem ist vielschichtig und umfassend, sagen die einen. Es ist zu theoretisch und lückenhaft, sagen die anderen. Fakt ist: Aktuelle Jugend- und Bildungsstudien zeigen, dass es vielen Schüler:innen an finanzieller Allgemeinbildung fehlt. Vielleicht kein Wunder, denn ein Fach „finanzielle Bildung“ gibt es an deutschen Schulen nicht. Dabei ist das etwas, was Kinder und Jugendliche definitiv in ihrem weiteren Leben brauchen. Dieser Ansicht sind auch deutsche Banker und möchten mit einem Bildungsprojekt Abhilfe schaffen.

Das Bildungsprojekt „So geht Geld“

Mit „So geht Geld“ unterstützten Kreditinstitute Schulen, Finanzbildung in den Stundenplan zu integrieren. Das Projekt wurde vom Bundesverband deutscher Banken (BdB), der Deutschen Bank und der Bildungsagentur YAEZ ins Leben gerufen. Auf diese Weise soll die Neutralität der Initiative betont werden.

Damit Schüler sich finanzielle Kompetenzen aneignen und ökonomische Zusammenhängen besser verstehen können, haben Lehrkräfte beim Projekt die Möglichkeit, Bankmitarbeiter:innen als ehrenamtliche Referent:innen für eine Doppelstunde einzuladen. Die Experten geben alters- und alltagsbezogene Tipps und veranschaulichen ihr Wissen rund um das Thema Geld. Dafür stehen neun thematisch abgeschlossene Unterrichtseinheiten zur Verfügung. Diese sind in Zusammenarbeit mit Pädagog:innen erstellt worden und orientieren sich an den Bildungsplänen.

Digital lernen

Doch die ehrenamtlichen Referent:innen möchten nicht nur grundlegende Kenntnisse im Bereich Finanzen vermitteln, sondern auch aktiv in den Dialog mit den Schüler:innen treten. Dazu gehört es auch, ihren Alltag in die Lernwelten einzubinden. Das geschieht beim Projekt einerseits durch interaktive Bausteine und den Einsatz von Smartphone andererseits.

Digitales Lernen sollte heutzutage normal sein. Daher ist bei „So geht Geld“ zum Beispiel eine Online-Umfrage und ein interaktives Wissens-Quiz vorgesehen. Auf diese Weise können die Heranwachsenden die erlernten Inhalte vertiefen. In digitalen Lernmodulen, den sogenannten eduStories, können sich Schüler:innen selbstständig und spielerisch Fachwissen aneignen. Angelehnt sind diese beispielsweise an den Aufbau der Stories bei Instagram oder TikTok. Damit sollen die Jugendlichen möglichst intuitiv Zugang zu den Inhalten finden.

Zusammenarbeiten für eine gute Sache

Das Bildungsprojekt „So geht Geld“ zeigt, dass institutsübergreifende Kooperationen beim Einsatz für eine gute Sache dann wohl doch funktionieren. Schüler.innen finanzielle Bildung näher zu bringen, ist ein lohnendes Ziel. Durch die Integration von digitalen Lerninhalten passt sich das Projekt an die Lebenswelten der Jugendlichen an. Es bleibt zu hoffen, dass das vermittelte Wissen so auch langfristig bei ihnen haften bleibt. Gleichzeitig macht die Initiative auf Schwächen im deutschen Bildungssystem aufmerksam und führt vielleicht zu einem Umdenken seitens der Politik.

Natürlich ist ein solches Projekt nicht ganz uneigennützig, denn Kinder und Jugendliche sind potenzielle Kunden von morgen. Wer diese früh anspricht und bei ihnen positiv auffällt, hat gute Chancen, sie langfristig an sich zu binden – als Kunden oder auch als Mitarbeitende. Denn auch in Banken bleiben viele Ausbildungsplätze unbesetzt.

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