Bankenverband warnt vor Anlagebetrügern

KÖLN, 12.8.2008. Die erfassten Beteiligungs- und Kapitalanlagebetrugsdelikte sind nach Ermittlungen des Bundeskriminalamtes 2007 gegenüber 2006 um 55 % auf 8.047 gesunken. Von einer Entwarnung kann jedoch keine Rede sein, denn die Dunkelziffer der nicht erfassten Fälle liegt weitaus höher, warnt der Bundesverband deutscher Banken (BdB) in  Berlin. Einmal unter Verdacht geraten und angezeigt, haben Geldanlagebetrüger…


KÖLN, 12.8.2008. Die erfassten Beteiligungs- und Kapitalanlagebetrugsdelikte sind nach Ermittlungen des Bundeskriminalamtes 2007 gegenüber 2006 um 55 % auf 8.047 gesunken. Von einer Entwarnung kann jedoch keine Rede sein, denn die Dunkelziffer der nicht erfassten Fälle liegt weitaus höher, warnt der Bundesverband deutscher Banken (BdB) in  Berlin. Einmal unter Verdacht geraten und angezeigt, haben Geldanlagebetrüger in Deutschland schlechte Karten: Während allgemeine Betrugsfälle 2007 zu 83 % aufgeklärt wurden, konnten die polizeilichen Fahnder nahezu alle erfassten Anlagebetrugsdelikte aufdecken (99,2 %). Für die Geschädigten oft allerdings nur ein geringer Trost, denn sie sahen ihr Geld zumeist nicht wieder. Um sich zu schützen, sollten Anleger deutliche Warnsignale beachten:

• Telefonkontakt: Obwohl gesetzlich verboten, knüpfen viele unseriöse Anbieter erste Kundenkontakte per Telefon. Hier gilt: nicht auf ein Gespräch einlassen.
• Gewinnversprechen: Astronomische Renditen blenden den Anleger und verleiten zu unbedachten Entscheidungen. Renditegarantien im zweistelligen Prozentbereich sind definitiv unseriös.
• Provisionsregelungen: Überzogene Provisionsforderungen sprechen dafür, dass der „Anlagespezialist“ eher den eigenen Gewinn als den des Kunden im Sinn hat. Zeigt sich, dass Provisionen verschleiert oder falsch ausgewiesen sind, unbedingt die Finger von der Offerte lassen.
• Auslandsadressen: Haben Vertragspartner oder Vermittler ihren Geschäftssitz in exotischen Ländern, können geschädigte Kunden rechtliche Ansprüche nur schwer durchsetzen. Die Werbung mit ausländischen Steueroasen ist oft nur ein Köder für gutgläubige Sparer. • Zeitdruck: Häufig setzen die schwarzen Schafe des Geldgeschäfts Anleger mit dem Argument unter Druck, nur ein sofortiger Entschluss garantiere Spitzengewinne. Doch die Erfahrung zeigt: Übereilte Entscheidungen werden oft bereut.
• Folgegeschäfte: Um potenzielle Anleger zu ködern, schütten die vermeintlichen Geldprofis aus einem ersten Kontakt mit geringem Kapitaleinsatz stattliche Gewinne aus. Meist wird dem Kunden gleichzeitig ein neues Angebot unterbreitet, allerdings unter Einsatz einer erheblich größeren Anlagesumme. Auch hier gilt: nicht auf solche Angebote einlassen.

Wer auf einen Anlagebetrüger hereingefallen ist, sollte umgehend eine Anzeige bei der Polizei erstatten.

Quelle: http://www.risiko-manager.com