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Kooperationen in der Finanzbranche: Freundschaftsanfrage angenommen?

Am 30. Juli 2020 ist der Internationale Tag der Freundschaft. Da heißt es Ellbogenmentalität zurückfahren, Waffenstillstand und Freundschaften schließen – auch in der Finanzbranche. Kann die Finanzbranche das? Mal sehen.


Am 30. Juli ist der Internationale Tag der Freundschaft. Wie sieht es mit Freundschaften in der Finanzbranche aus?

Der Internationale Tage der Freundschaft geht auf eine Initiative der UNESCO zurück. Sie ruft dazu auf, die Kultur des Friedens als eine Reihe von Werten, Einstellungen und Verhaltensweisen zu definieren, die Gewalt ablehnen und Konflikte möglichst vermeiden, indem sie an der Ursache arbeiten. Die Initiative wurde 1997 von der UN-Generalversammlung angenommen.

2011 erklärte die Generalversammlung den 30. Juli zum Internationalen Tag der Freundschaft. Das Ziel ist es, Friedensbemühungen und Freundschaften zwischen Völkern, Ländern, Kulturen und Einzelpersonen anzuregen und zum Brückenbauen zwischen Gemeinschaften aufzurufen. Der Aktionstag soll daran erinnern, wie wichtig Freundschaften sind.

Tag der Freundschaft: Waffenstillstand im Finanzsektor?

Daran wird wohl auf privater Ebene auch niemand zweifeln. Doch wie sieht es im Berufsleben aus? Gerade Akteure in der Finanzbranche werden immer wieder darauf aufmerksam gemacht, wie hart der Wettbewerb ist.

In Deutschland sei es aufgrund der großen Anzahl an Banken noch einmal besonders schlimm. Natürlich lauere auch Gefahr in Form von Neobanken und Fintechs. Kurzum: (Tradierten) Banken wird eine Ellbogenmentalität eingeimpft. Sie müssen sich durchsetzen und hart arbeiten, um zu überleben. Das Motto: Jeder kämpft für sich selbst.

Unklug, findet Payment-Experte Christian Schollmeyer. Denn Kunden möchten es digital haben. Das war schon vor der Corona-Krise so und hat sich nun noch einmal verstärkt. „Banken und Sparkassen sind immer stärker forciert, schnelle Plug-and-Play-Lösungen anbieten zu können, um passgenau und flexibel auf dynamische Markt- und Kundenbedürfnisse eingehen zu können.“ Sein Fazit: „Wer alleine agiert, der verliert.“

Daher seien Kooperationen zwingend notwendig. Ihr Stellenwert sei sogar so hoch, dass man eigentlich von Partnerschaften sprechen müsse. Partnerschaft da fehlt nicht mehr viel zur Freundschaft. Und die ist bekanntlich nun einmal ein Geben und Nehmen, ein Miteinander durch Krisen.

Genau das brauchen hier alle Akteure, die tradierten und die neuen Banken sowie die Fintechs. Denn ein anderer Spruch lautet: „Der Feind meines Feindes ist mein Freund“. Denn: Es lauert ein viel gewaltigeres Monster am Horizont, dem man den Namen GAFAM gegeben hat. Natürlich nicht ganz richtig, schließlich wollen auch die Big Techs aus China ein Stück vom Kunden-Kuchen. Dafür streben die Internetriesen sogar die Banklizenz an oder haben schon eine (wie Google).

Zahl der Fintech-Kooperationen steigt

Und was wird dann aus den tradierten Banken, den Neobanken und den Fintechs? Plutarch sagte: „Es ist schlimm, erst dann zu merken, dass man keine Freunde hat, wenn man Freunde nötig hat.“ Eben.

Entsprechend steigt die Zahl der Kooperationen in der Branche auch bereits. Das Fintech-Kooperationsradar von PwC hat gezeigt, dass die Zahl der Fintech-Kooperationen sich gegenüber dem Jahr 2014 beinahe verzehnfacht hat. Außerdem hätten operative Kooperationen zwei Drittel der Partnerschaften ausgemacht.

Luft nach oben gibt es aber. So schreibt auch BANKINGNEWS-Redakteur Daniel Fernandez im Leitartikel der BANKINGNEWS 277 über Fintechs und Banken: „Sie müssen ihre Feindschaft endgültig begraben.“

Und natürlich müssen Partnerschaften auch nicht immer gleich Freundschaften sein. Aber was nicht ist, kann ja noch werden. George Washington, erster Präsident der USA, soll einst gesagt haben: „Wahre Freundschaft ist eine sehr langsam wachsende Pflanze.“ Na, dann passt doch alles.

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