1929: Ein Brüderpaar gegen Berliner Banken
Die Brüder Franz und Erich Sass versetzten die Berliner Banken mit einer Reihe von Einbrüchen in Aufruhr. Ihren größten Coup landeten sie im Januar 1929. Mit der Tat setzten sich die beiden ein Denkmal.

Die Berliner Brüder Franz und Erich Sass waren angeblich die Robin Hoods der Weimarer Republik.
1929 ist vor allem in Erinnerung als Jahr der Finanzkrise. Am 25. Oktober brach die New Yorker Börse zusammen, es kam zur Weltwirtschaftskrise. Im Berlin der 1920er-Jahre spürte man die große Depression ebenso und die Arbeitslosenquote war extrem hoch.
Im Januar 1929 wurde Berlin außerdem zum Schauplatz einer der spektakulärsten Einbrüche der Geschichte. Verbrecher schafften es, in die Stahlkammer der „sichersten Bank der Welt“ – die Diskontobank am Berliner Wittenbergplatz – zu gelangen.
Die Täter, die beiden Brüder Franz und Erich Sass aus dem Stadtteil Moabit, gingen schon eine Weile einem ungewöhnlichen, aber lukrativ erscheinenden Hobby nach: Tresore öffnen. Mit einem Schneidbrenner ausgestattet, starteten sie 1927 ihren ersten Versuch. Ihr Ziel war die Depositenkasse der Deutschen Bank im eigenen Revier Moabit. Doch es blieb zunächst beim Versuch.
So leicht ließen sich die beiden Ganoven aber nicht unterkriegen und statteten einer Vielzahl von Berliner Banken einen „Besuch“ ab – und teilten die Beute angeblich sogar mit armen Nachbarn.
Franz und Erich Sass: Ihr größter Coup
Dann am 27. Januar 1929 der größte Coup: Die Diskontobank musste dran glauben. Der Weg in die Schatzkammer war unterirdisch. Ein Tunnel brachte Erich und Franz ans Ziel, wo sie ordentlich zulangten. Nur zwei der 181 Schließfächer blieben von den Sass-Brüdern verschont.
Die Tat wird erst am 30. Januar entdeckt. Die Meisterdiebe hinterließen nicht nur ein heilloses Durcheinander in den Tresorräumen und verursachten einen Schaden von über zwei Millionen Reichsmark, sondern es wurden offenbar auch zwei leere Weinflaschen am Tatort gefunden.
Festgenommen waren sie schnell, die Polizei musste sie jedoch notgedrungen zunächst wieder ziehen lassen. Jahrelang gab es keine eindeutigen Beweise gegen die Meisterdiebe. Das änderte sich 1933. Franz und Erich Sass hatten ihre „Karriere“ aufgrund der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten nach Kopenhagen verlegt. Dort schnappte man die beiden und schickte sie zurück nach Deutschland.
In der Heimat ereilte sie dann ein grausames Schicksal. Die Sass-Brüder wurden im KZ Sachsenhausen ermordet. Mittlerweile ist die Geschichte der beiden Brüder aus Moabit mehrfach verfilmt worden und die „Gentlemen-Ganoven“ sind zu Legenden geworden.
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