Selten im Gleichklang – Banknoten und Musiknoten

Vermutlich würden beim Thema Banknoten und Musiknoten die meisten spontan dem deutschen Kulturphilosophen Oswald Spengler (1880 – 1936) zustimmen, der gesagt hat: „Der Geist denkt, das Geld lenkt“. Doch bissiger und pointierter kann man wohl kaum etwas über das nicht immer reibungsfreie Verhältnis von Banknoten und Musiknoten sagen, als es der finnische Komponist Jean Sibelius…


Musiknoten und Banknoten sind selten im Gleichklang, sagt BANKINGNEWS-Chefredakteur Thomas Friedenberger.

Vermutlich würden beim Thema Banknoten und Musiknoten die meisten spontan dem deutschen Kulturphilosophen Oswald Spengler (1880 – 1936) zustimmen, der gesagt hat: „Der Geist denkt, das Geld lenkt“. Doch bissiger und pointierter kann man wohl kaum etwas über das nicht immer reibungsfreie Verhältnis von Banknoten und Musiknoten sagen, als es der finnische Komponist Jean Sibelius (1865 – 1957) eben mit diesem Bonmot getan hat: „Über Musik kann man nur mit Bankdirektoren sprechen, Künstler reden ja nur über Geld.“

Selbst wenn er bei anderer Gelegenheit die „Bankdirektoren“ mal mit dem Wort „Geschäftsleute“ ausgetauscht haben soll, wird damit aber sein großer Frust deutlich über diejenigen, die zwar mit Musiknoten gut umzugehen wissen, mit Banknoten aber wohl eher nicht. Daher müssten sie schließlich, so Sibelius, ja auch immer darüber reden.

Ein anderes treffendes Zitat (von Anonymus) über Noten, die vorwiegend im Tresor lagern und die, die sich vorwiegend auf sogenannten Notenständern befinden, lautet: „Das Geld macht die Musik“. Wie wahr.

Womit wir gleich bei David Gilmour (* 1946) wären. Der Gitarrist der englischen Band Pink Floyd (einer ihrer größten Erfolge war der Song „Money“ von „The Dark Side of he Moon“) hat am Ende seiner Karriere erkannt, dass Geld nicht wirklich glücklich macht: „Du brauchst Ferraris, dann brauchst du Garagen für die Ferraris, dann brauchst du Personal, das die Garagen mit den Ferraris überwacht.“ Und dann seine endgültige Bewertung des Sachverhalts in Form einer kurzen Frage: „Was soll das?“.

Wenige Banknoten, viele Musiknoten

Auch US-Songwriter und Sänger Johnny Cash (Nomen est omen; gelebt hat Cash von 1932 bis 2003) hat über das zwiespältige Thema mal etwas genauer nachgedacht und es so zusammengefasst: „Erfolg bedeutet, sich über alle verdammten Dinge dieser Welt Sorgen machen zu müssen – außer über Geld.“ Aber schließlich ist es doch mit den (oft zu wenigen) Bank- und den vielen Musiknoten (wieder ein Zitat von Anonymus) so: „Musik bringt dich besser durch Zeiten ohne Geld, als Geld dich durch Zeiten ohne Musik bringt.“ Damit wäre zu dem Thema eigentlich alles gesagt.

Nur noch so viel: Thom Renzie (Lehrer und Autor mit Pseudonym) hat etwas gesagt, dass wahrscheinlich auch die meisten „Bankdirektoren“ bestätigen können. „Notenbanken sind Banken, nach deren Noten die Musik in der Politik beinahe durch die Bank spielt.“ Jetzt aber: Fine.

Von Thomas Friedenberger

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