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Banca Carige wird zwangsverwaltet

Neues Jahr, neue Führung, neues Glück? Nach dem Rücktritt einer Mehrheit des Verwaltungsrats heute hat die EZB drei vorläufige Verwalter und einen dreiköpfigen Überwachungsausschuss für die angeschlagene Banca Carige bestimmt.


Bereits die letzten Jahre verbreiteten nicht gerade Feierstimmung und auch 2019 beginnt für die Banca Carige aus Italien turbulent: Nachdem das angeschlagene Bankhaus seit 2014 rund 1,5 Milliarden Euro an Verlusten eingefahren hatte und beim letzten Stresstest das zweifelhafte Prädikat „anfällig“ verpasst bekam, trat heute die Mehrheit des Verwaltungsrats zurück. Das geht aus einer Pressemitteilung der EZB hervor.

Stabilität gewährleisten

Diese installierte daraufhin eine Zwangsverwaltung bestehend aus drei Verwaltern und einen dreiköpfigen Überwachungsausschuss in Genua, um die Leitung der Bank zu übernehmen und den bisherigen Verwaltungsrat abzulösen. „Der Beschluss, die Banca Carige vorübergehend unter Zwangsverwaltung zu stellen, ist eine Frühinterventionsmaßnahme, die dazu dient, Kontinuität zu gewährleisten und die Zielsetzungen eines strategischen Plans umzusetzen.“, heißt es seitens der EZB.

Als vorläufige Verwalter der Bank wurden Fabio Innocenzi, Pietro Modiano und Raffaele Lener ernannt, deren Aufgabe es vorwiegend sein wird, in ständiger Rücksprache mit der EZB die Governance der Banca Carige zu stabilisieren und „wirksame Lösungen“ umzusetzen, die nachhaltig für Stabilität und die Einhaltung aufsichtlicher Vorgaben sorgen sollen. Welche Lösungen genau damit gemeint sind, bleibt abzuwarten.

Finanzmärkte nervös

An den Finanzmärkten sorgt die Entscheidung der EZB indes für Unruhe. So fielen der italienische Bankenindex und der Index der Banken in der Eurozone jeweils um rund 2,5 Prozent, der Börsenhandel setzte die Aktien der Banca Carige aus.