Ein besonderes Migrationsprojekt

Dr. Klaus Peithner (gbs) und Dr. Martin Straaten (Bank11) berichten über eine besondere Kernbanksystem-Migration bei der Bank11 mit Unterstützung der gbs und wie die Corona-Pandemie die Kommunikation in dem Migrationsprojekt beeinflusst hat.


It, Kernbank-Migration, DateeinübertragungDie bank11 hat in Kooperation ein besonders Migrationsprojekt

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Unter dem Slogan „Unsere gemeinsame Mondlandung“ stellte die Fiducia & GAD IT AG bei ihrer Hausmesse COM17 das Projekt „Migration in Banken“ vor. Über 400 Banken, die in Serien von mehreren Instituten zusammengefasst werden, standen und stehen vor der Herausforderung des Wechsels ihres Kernbanksystems, von bank21 bis hin zum neuen agree21.

In der aktuellen Serie waren neben den Volksbanken und Raiffeisenbanken auch Privat- und Spezialbanken vertreten. Gerade Institute wie die Bank11 weisen durch ihre individuellen Geschäftsmodelle spezielle Anforderungen an die Nutzung des Kernbanksystems auf. Die Bank11 hat sich daher für eine Zusammenarbeit mit der gbs entschieden, die mit ihrer Expertise als Individualisierungs- und Migrationspartner der Fiducia & GAD IT AG eine für die Bank maßgeschneiderte Unterstützung bietet.

Zunächst wurden Besonderheiten und Herausforderungen der Migration analysiert und rund hundert Vorab-Maßnahmen wie Bereinigungen von Datenbeständen oder Inventur der Bankprozesse durchgeführt. So wurde die Projektdurchführung zielgerichtet eingeleitet. Tiefgreifende Kenntnisse der neuen IT sind Voraussetzung, um die bestehenden Abläufe in die Soll-Konzeption des neuen Systems zu transformieren. Außerdem wurden Prozesse aus dem alten System analysiert, um eine effiziente Gestaltung im neuen System sicherzustellen.

Bank11: Individuelle Lösung erforderlich

Im November 2018 wurde die gemeinsame Migrationsdurchführung gestartet. Durch die Erfahrung bei Migrationen in der Vergangenheit konnten die gbs-Experten das Vorhaben auf unterschiedlichen Ebenen unterstützen – von dem Projektmanagement über operative Aufgaben bis hin zur Cut-over-Koordination. Besonders wichtig war die Entwicklung von Lösungen, sei es bei der Anlage von Produkten im Zielsystem, der Bereitstellung von Massendatenverarbeitungen, der Erstellung des Berechtigungswesens, der Anpassung der Schnittstellen, der Bearbeitung von Fehler- und Hinweislisten oder der Koordination der Cut-over-Tätigkeiten.

Das eigenentwickelte Frontend-System „Victor“ der Bank11, mit dem die Darlehensanfragen von den Händlern übermittelt werden, wurde durch die Nutzung der agree21-API (Zahlungsverkehr, Kundenanlage, KK-Kontenanlage, DL-Kontenanlage) integriert. Darüber hinaus waren die internen Mahnwesen-Prozesse der Bank11 nicht im agree-Standard abzubilden und dadurch war eine bank-individuelle Lösung erforderlich. Es wurde eine auf dem Data Warehouse der Bank basierende Lösung unter Nutzung von individualisierbaren Feldern in agree21 konzipiert und umgesetzt.

Eine weitere Herausforderung für das gesamte Team lag bei den agree21-Vorgängen. Die Bank11 benötigt einen hohen Grad an Workflow-Unterstützung. Hierzu wurde die „agree21-Vorgangssteuerung“ eingesetzt. Die Kunst besteht darin, immer das rechte Maß zu finden: Die Vorgangssteuerung vereinfacht zwar den Umgang mit dem System (besonders in der Eingewöhnung) bei selten genutzten Aufgaben und bei sehr einheitlichem Massengeschäft; Zugriffe auf einzelne Funktionen bieten dagegen deutlich mehr Flexibilität.

Am Cut-over-Wochenende

Wesentlich für die Bank11 ist die Verbriefung von Darlehen. Die spezifische Ausgestaltung der Verbriefungen erforderte etliche Anpassungen an agree21, dem Data Warehouse, VR-Control und dem Meldewesen. Optimierungen gegenüber dem Altsystem bank21 wurden ebenso umgesetzt. Ein Beispiel ist etwa die Unterstützung von Forderungsverkäufen, die bisher mit bank21 nicht möglich waren. Im Projekt wurden hierfür die Grundlagen gelegt, entsprechende Prozesse konzipiert und erfolgreich verprobt.

Das Geschäftsmodell der Bank11 induziert darüber hinaus spezielle Anforderungen an die Prüfungssicherheit und das Meldewesen. Die Bank11 ist dem Bundesverband deutscher Banken (BdB) sowie dessen Einlagensicherungsfonds angeschlossen und muss auch deswegen besondere Anforderungen erfüllen, etwa im Meldewesen.

Die Überleitung des kompletten Datenbestands der Bank11 in ein neues Kernbanksystem war hochkomplex, herausfordernd und intensiv, aber auch unumgänglich. Hier kam das gbs-Know-how zu Tragen. So wurde konsequent über mehrere Testüberleitungen iterativ auf die eigentliche Migration am Cut-over-Wochenende hingearbeitet.

Die Vielzahl an Besonderheiten der Bank11 hatten natürlich Auswirkungen auf das Gesamtprojekt. So wurde ein temporäres Teilprojekt „IT-Zielbild“ geschaffen, um den Eigenheiten der Bank Rechnung zu tragen. Die definierten Maßnahmen wurden teils im Projekt umgesetzt und teils nach der Migration wieder aufgegriffen.

Die gbs konnte in dem anspruchsvollen Migrationsprojekt wertvolle Unterstützung leisten und die Zusammenarbeit mit der Bank11 war von Vertrauen und Fachkompetenz geprägt. Eine völlig neue Erfahrung aber war die Corona-Pandemie, die ein örtlich verteiltes Projektteam erforderte. Mit Daily-Stand-ups, entlehnt aus dem agilen Vorgehen, konnten wir die Kommunikation im Projekt nicht nur aufrechterhalten, sondern sogar verbessern.

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