05.12.2006 Tatort Brauweiler, Zentrale des BANKINGCLUB. Hier wird gerade der nächste Newsletter zusammengestellt, Recherche betrieben und Aktuelles gelesen. Doch die Ruhe trügt. Telefonat Nr. 1. „Guten Tag, spreche ich mit Herrn Thorsten Hahn?“ Mein erster Gedanke: Nun melde ich mich schon mit der perfekten Telefontrainerformel in deutlicher hochdeutscher Sprache, wie es sich
für einen geborenen Hamburger gehört, und denke „Kann dieser Anrufer nicht wenigsten zuhören und sich auf sein Gegenüber einstellen statt auf sein Telefonskript an der Pinnwand in der 2×2 Meter Telefonkiste zu starren?“ „Na, das ist ja schön, dass ich Sie direkt an der Strippe habe.“ Wirklich nicht leicht in diesem weltumspannenden BANKINGCLUB-Konzern mit insgesamt weit unter 3 Mitarbeitern (2,5 um es genau zu sagen). Bücher bei einem Buchversandhaus, Briefumschläge gegen Kindesmissbrauch oder darf es ein Abo nach Wahl gegen eine kostenlose Reise sein, bei der ich den Flug selber buchen muss. Wollen Sie – EXKLUSIV ausgewählt – Günther Jauch bei der SKL die Hand schütteln, aber natürlich nur, wenn ich vorher ein Los kaufe und warum haben
Sie noch keinen Wasserspender im Büro? Es ist erst 16:15 Uhr und mir graut vor dem Schichtwechsel im „Callcenter Ostsachsen“ kurz vor der polnischen Grenze, denn dann kommt wahrscheinlich die 2. Welle. Liegt es daran, dass ich viel in der Republik unterwegs bin, selten erreichbar bin und die Callcenter nun alle ihren Xten Versuch auf heute gelegt haben? Oder steht im „Handbuch für die erfolgreiche Kaltakquise“, dass die Kunden einen Tag vor Nikolaus die Spendierhosen anhaben? Eines ist sicher: Agent 001 aus Callcenter Zero One hat es noch leicht. Da ist der Kunde wenigstens nett bei der Ablehnung. Die Telefonagenten 002 ff. müssen in ihrer Persönlichkeit deutlich stabiler sein. Und auch wenn die oben genannte Liste heute ausnahmsweise keine Bank enthielt, auch Banken setzen immer wieder auf eine Neukundenakquisitionsstrategie – herrliches Wort – welche Responsequoten generiert, die einem die Tränen in die Augen treiben. Und den Kunden ist dabei auch nicht zum Lachen zumute.
Haben denn Banken, Versicherungen, Wasserverkäufer und Abovermittler nicht mehr drauf als diese Form der Neukundenakquise? Und kann es wirklich sein, dass – wenn Faberlotto seinen Callcenter-Agenten-Roboter vom Typ besonders grausam einsetzt – am anderen Ende der Leitung wirklich ein Kunde brav auf die Rautetaste drückt, um sich persönlich ein Los aufschwatzen zu lassen?
Und die einzige Strategie gegen sinkende Rücklaufquoten bei dieser Art der Kundengewinnung scheint diese zu sein: Noch mehr vom Gleichen, rauf mit der Frequenz! Ich gehe heute nicht mehr ans Telefon und schicke meine Tochter vor: „Nein tut mir
leid meine Eltern sind b.a.w. verreist und sind leider bis Ende 2035 nicht mehr erreichbar!”
Ende 2035 nicht mehr erreichbar!“
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