Erfolgsabhängige Gebühren bei Aktienfonds auf dem Vormarsch

Der Anteil von Aktienfonds mit Erfolgsvergütung hat sich seit dem Jahr 2000 bereits verdoppelt. Viele Fondsanbieter haben im Zuge der Finanzkrise zusätzlich zu einer fixen Verwaltungsvergütung erfolgsabhängige Gebühren eingeführt. Dies gilt insbesondere für Aktienfonds. "Der Anteil der Aktienfonds mit Erfolgsgebühr hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt", sagte Ed Moisson vom Analysehaus Lipper gegenüber…


Der Anteil von Aktienfonds mit Erfolgsvergütung hat sich seit dem Jahr 2000 bereits verdoppelt.

Viele Fondsanbieter haben im Zuge der Finanzkrise zusätzlich zu einer fixen Verwaltungsvergütung erfolgsabhängige Gebühren eingeführt. Dies gilt insbesondere für Aktienfonds. "Der Anteil der Aktienfonds mit Erfolgsgebühr hat sich in den vergangenen zehn Jahren verdoppelt", sagte Ed Moisson vom Analysehaus Lipper gegenüber dem Anlegermagazin ,Börse Online‘. Vor allem die großen deutschen Gesellschaften schlagen zu, wie eine ‚Börse Online‘-Umfrage ergeben hat. So erhebt Allianz Global Investors eigenen Angaben zufolge bei 30 Prozent der Aktienfonds eine Performance-Fee. Bei Union Investment trifft dies auf 76 Prozent der Aktienfonds zu, bei Deka auf 59 Prozent und bei DWS auf 34 Prozent. Damit ist im Durchschnitt bei jedem zweiten Aktienfonds von einem der Marktführer eine erfolgsabhängige Gebühr fällig.

Künftig wird es für die Anbieter vermutlich schwieriger, neue Gebühren einzuführen. Denn nach den Plänen des Bundesfinanzministeriums sind Gebührenänderungen ab Sommer 2011 genehmigungspflichtig. Dann dürfte das überarbeitete Investmentgesetz in Kraft treten, das eine entsprechende EU-Richtlinie umsetzt. Der Gesetzesentwurf, der ,Börse Online‘ vorliegt, sieht vor, dass die deutsche Finanzaufsicht BaFin künftig Änderungen der Gebühren zustimmen muss. "Unangemessene Kosten", die Anlegerinteressen zuwiderlaufen, dürften die Anbieter dann nicht mehr verlangen. Allerdings ist noch unklar, was die BaFin als angemessen akzeptiert und welche Kostenstrukturen sie stoppen wird. Die neue Regelung verbietet Erfolgsgebühren nicht generell.

© Info & Foto by G+J Wirtschaftsmedien, Börse Online (Ausgabe 49/2010, EVT 2. Dezember) – www.boerse-online.de