Ob Börsianer oder nicht, den Begriff Bullen- bzw. Bärenmarkt hat sogut wie jeder schon einmal gehört. Doch wie genau hat es diese beiden Tiere an die Aktienmärkte verschlagen?


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Die Begriffe Bullen- und Bärenmarkt beschreiben anhaltend steigende bzw. sinkende Kurse an der Börse – das ist allgemein bekannt. Doch wo liegt eigentlich der Ursprung dieser Gegenüberstellung der beiden Tiere und was haben sie mit dem Handel von Wertpapieren zu tun? Die wohl bekannteste These dazu sieht die Angriffsmethode der Tiere als die Quelle der Inspiration: Während der Bulle seinen Kopf senkt und mit seinen Hörnern nach oben stößt, schlägt der Bär mit seiner Tatze nach unten.

Eine andere, von Forschern als wahrscheinlicher angesehene Theorie sieht den Ursprung dagegen in einem alten Sprichwort, das aus dem 16. Jahrhundert stammt: „Man soll das Fell eines Bären nicht verteilen, bevor man ihn erlegt hat“, welches im deutschen Sprachraum besser als „den Tag nicht vor dem Abend loben“ bekannt ist. Als in den Zeiten des Frühkapitalismus des 18. Jahrhunderts Investoren mit der Praxis des Leerverkaufs begannen, also Aktien verkauften, die sie zum Zeitpunkt der Verkaufsvereinbarung nicht besaßen, wurden diese abfällig als “bearskin jobbers“, also „Bärenfell Spekulanten“ bezeichnet. Da diese Investoren auf fallende Kurse wetteten, geht man davon aus, dass sich im Laufe der Zeit das Bild eines Bären mit einem Abwärtstrend im Markt verknüpft hat. Den Bullen nutzte man angeblich deshalb als Gegenspieler zum Bären, da beide Tiere bei Schaukämpfen auftraten, welche im 17. Jahrhundert in einer Art Arena in der Näher der Londoner Börse stattfanden.