Sorgenkind Landesbank(en)

Über 800 Millionen Euro versenkt. Oder wie soll man den Bilanzverlust aus dem Hause der HSH Nordbank besser formulieren? Viel hat sich seit der Finanzkrise im Sektor der Landesbanken nicht getan. 2008 noch verkündete Minister Schäuble, dass man die Landesbanken analog dem Genossenschaftsmodell auf ein zentrales Institut für die Sparkassen zusammendampfen müsse. Nun gut, die…


Über 800 Millionen Euro versenkt. Oder wie soll man den Bilanzverlust aus dem Hause der HSH Nordbank besser formulieren?

Viel hat sich seit der Finanzkrise im Sektor der Landesbanken nicht getan. 2008 noch verkündete Minister Schäuble, dass man die Landesbanken analog dem Genossenschaftsmodell auf ein zentrales Institut für die Sparkassen zusammendampfen müsse. Nun gut, die Genossen haben zwei nicht ein Spitzeninstitut. Die Genos haben aber auch keine politischen Hürden zu überwinden. Eine Fusion der Landesbanken über die politischen  Landesgrenzen hinweg, ist bis heute noch immer so sehr Fiktion, wie ein Zusammenlegen der Grünen mit der CSU.  Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.
Ein bisschen hat sich dennoch getan. Die Landesbank aus Düsseldorf gibt es nicht mehr, die Landesbank aus Berlin ist jetzt eine Sparkasse und mit Schiffsfinanzierungen lässt sich immer noch kein Geld verdienen. So jedenfalls lässt sich der Verlust von 814 Millionen Euro erklären, den die HSH Nordbank für 2013 erklären musste. Rekordverlust einer Bank, deren Mehrheitseigner, die Länder Schleswig Holstein und Hamburg, bereits Milliarden in die Rettung der Bank gesteckt haben.

Bis 2019 wird in Hamburg ein aufaddierter Verlust von bis zu 5 Milliarden Euro befürchtet. Und schon darf die Frage gestellt werden, die in Düsseldorf einen politischen Ausschuss im Landesparlament ausgelöste. Hat die Politik zu sehr in die WestLB hinein regiert? Haben die Banker eigenverantwortlich gezockt oder „im Sinne“ der Politik Kredite vergeben? In Düsseldorf wird diese Frage wohl nicht bis 2017 beantwortet werden, alleine die Akteneinsicht dauert Jahre.

Nimmt man die vorliegenden Zahlen aus dem Jahr 2013 und aus Berlin die Zahlen der Holding, dann bleibt bundesweit ein Verlust von gut 50 Millionen im Landesbanksystem stecken. Sechs zunächst gesunde Landesbanken retten konsolidiert nicht die beiden angeschlagenen Institute.
Aktenzeichen „Landesbank“ – ungelöst! Eine Generallösung werden wir bei den stark heterogenen Instituten eher nicht sehen.

Foto von HSH Nordbank AG – www.hsh-nordbank.ag