Chapeau, Herr Neske!

Was für eine Schlagzeile heute Morgen in der Presse. Rainer Neske gibt NACH 25 Jahren auf. Vor 14 Tagen laufe ich ihm per Zufall in der Deutschen Bank über den Weg. Was für eine Chance den Mann hinter der „ehemaligen“ Privatkundenstrategie des Hauses live kennenzulernen und ihn zu bitten, für ein Interview in den BANKINGNEWS…


Was für eine Schlagzeile heute Morgen in der Presse. Rainer Neske gibt NACH 25 Jahren auf.

Vor 14 Tagen laufe ich ihm per Zufall in der Deutschen Bank über den Weg. Was für eine Chance den Mann hinter der „ehemaligen“ Privatkundenstrategie des Hauses live kennenzulernen und ihn zu bitten, für ein Interview in den BANKINGNEWS zur Verfügung zu stehen.

Fehlanzeige.

Neske wimmelt mich schroff ab und behandelt mich weder wie einen Kunden der Bank (sind wir) noch wie den Herausgeber einer Zeitung. Über so viel Ablehnung war ich verwundert. Dabei wollte ich ihm die Fragen stellen, wegen deren Antworten er jetzt der Bank wahrscheinlich den Rücken kehrt. Die Strategie eine Postbank zu verkaufen, Filialen zu schließen und zum wiederholten Male Kosten einsparen zu wollen, ist alles andere als eine Strategie.

Wenn Manager in dieser Position einfach das Handtuch schmeißen, weil man ihnen das Spielzeug (in diesem Fall 15.000 Mitarbeiter und 50 Milliarden Einlagen) wegnimmt, dann zeugt es in der Regel von Schwäche. Aber Neske hat sich für die Deutsche Bank eingesetzt, für die Neugründung einer Privat- und Mittelstandskundenbank, die sogenannte Strategie 5, stark gemacht. Viele Experten hielten dies für eine Strategie mit Weitblick.

Alles was jetzt im Hause der Deutschen Bank passiert, ist die Handschrift eines Investmentbankers. Ihm geht es um das Kapital. Mitarbeiter kommen an zweiter Stelle. Kulturwandel ist und war immer eine leere Worthülse. Die Mitarbeiterzufriedenheit sank in den letzten Monaten mit dem Aktienkurs. Die selbstbewussten Banker der Deutschen Bank, hielten sich mit „Brust raus strecken“ in der letzten Zeit eher zurück.

Wenn Herrn Neske der eine oder andere Mitarbeiter folgt und den Mitarbeitern der eine oder andere Kunde, dann haben Fitschen, Jain und Achleitner ja alles richtig gemacht. Verkleinerung ist ja das neue Ziel.

Bildnachweis: Mr. Lukchai Chaimongkon via istockphoto.de