Autoren: Eliyahu M. Goldratt (Verfasser), Dwight Jon Zimmerman (Verfasser), Dean Motter (Illustrator) Preis: 25,00 Euro Seiten: 136, broschiert ISBN: 978-3-593-50906-8 Verlag: Campus Verlag


Eliyahu M. Goldratts Buch „Das Ziel“ erschien ursprünglich im Jahre 1984. Damals entschied sich der israelische Autor bewusst dazu, seine „Theory of Constraints“ nicht in Form eines Sachbuches vorzustellen, sondern als einen Roman, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Mit Erfolg, denn Goldratts Werk wurde zu einem der meistverkauften Wirtschaftsbücher aller Zeiten. Heute ist der Wirtschaftsroman ein etabliertes Genre, doch wie die Autoren der vorliegenden Comic-Adaption sicherlich ahnten, musste dafür das Medium Buch selbst viel seiner früheren Beliebtheit einbüßen. Das Ziel der Verfasser war es also, das trockene Thema noch kurzweiliger in Form einer sogenannten Graphic Novel zu verarbeiten, um so der kurzen Aufmerksamkeitsspanne heutiger Leser gerecht zu werden.

Die Geschichte des Comics ist schnell erzählt: Ein Manager in einem Produktionsbetrieb erhält von der Unternehmensleitung ein Ultimatum. Er muss die Profitabilität seiner Fabrikation innerhalb von drei Monaten deutlich steigern, sonst droht die Schließung des Werks. Zum Glück begegnet er zufällig seinem früheren Professor, der die Lösung hat: die „Theory of Constraints“. Doch da es in einem Roman bzw. Comic anders als in einem Sachbuch meistens so etwas wie eine Spannungskurve gibt, lässt dieser Professor den Protagonisten die Grundlagen dieser Theorie selbst erarbeiten.

Goldratts Roman und seine „Theory of Constraints“ gehören in der Betriebswirtschaft längst zur Pflichtlektüre. Die neue Comic-Adaption kann durch ihre leichte Zugänglichkeit im Vergleich zum Roman und insbesondere im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbüchern eine völlig neue Leserschaft erschließen und rechtfertig allein aus diesem Grund ihre Existenz. Leider gelingt es ihr nicht immer, die Eigenheiten des neuen Mediums zu nutzen, um komplexere Aspekte der Theorie anschaulich zu vermitteln. Sie begnügt sich stattdessen zu häufig mit der Abbildung einfacher Gesprächssituationen, die keinen klaren Mehrwert gegenüber der Romanvorlage bieten.