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1912: Albert von Oppenheim und seine Familie

Albert von Oppenheim war Mitinhaber des Bankhauses Sal. Oppenheim jr & Cie., einem der traditionsreichsten in ganz Deutschland. Der Bankier und Mäzen starb am 23. Juni 1912. Wir schauen auf die Geschichte seiner Familie. 


Der Bankier und Mäzen Albert von Oppenheim verstarb am 23. Juni 2020.

Albert Moritz Philipp Freiherr von Oppenheim wurde am 13. November 1834 in Köln als Sohn von Simon und Henriette Oppenheim, geborene Obermayer, geboren. Er ist ein bedeutender deutscher Bankier und als Mitinhaber des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Cie. ein wichtiger Teil des Bankenimperiums seiner Familie.

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Die Familie von Oppenheim ist eine der bedeutendsten Bankiersfamilien in Deutschland. Die traditionsreiche Geschichte des Familienimperiums begann mit Hertz Salomon Oppenheim, einem jüdischen Kaufmann. Im Jahr 1740 siedelte er von Frankfurt am Main nach Bonn um. Er war allerdings nur ein kleiner Händler.

Das erste Familienmitglied, das es zu Reichtum brachte, war Salomon Oppenheim Junior, der von 1772 bis 1828 lebte. 1789, im Alter von gerade einmal 17 Jahren, gründete Salomon Oppenheim Junior zusammen mit dem einflussreichen Bankier und Silberhändler Samuel Wolff die Bank Sal. Op­pen­heim jr. & Cie. als Kommissions- und Wechselhaus in Bonn. Oppenheim war zwar Bankier, handelte aber unter anderem auch mit Wein und Öl.

Die (von) Oppenheims und das moderne Bankwesen

Als das bis dato geltende Ansiedlungsverbot für Juden aufgehoben wurde, verlagerte Salomon Oppenheim Junior 1798 sein Geschäft nach Köln und stieg dort schnell zu einem großen Bankier auf.

Salomon Oppenheim erkannte, dass in den damals neu aufkommenden Aktiengesellschaften enormes wirtschaftliches Potenzial schlummert. Das war essenziell wichtig für die weitere Geschäftstätigkeit. Nach seinem Tod gründeten seine Witwe Therese und seine beiden ältesten Söhne Simon und Abraham viele Unternehmen.

Durch den Einsatz der Familienmitglieder öffnete 1853 die Darmstädter Bank für Handel und Industrie, die erste Großbank in Deutschland. Simon Oppenheim, Alberts Vater, wurde 1867 geadelt, sodass sein Sohn den Zusatz „von“ im Namen trägt.

Albert von Oppenheim: Bankier und Mäzen

Erlebten die Privatbankiers unter Simon noch ihre absolute Hochphase, waren die Bedingungen für Albert und seinen Bruder Eduard nicht mehr so günstig: Großbanken wurden bevorzugt und das Bankhaus Sal. Oppenheim tätigte Fehlinvestitionen. Trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten schafften es die Brüder aber, dass das Unternehmen weiterhin unabhängig blieb.

Albert war von 1880 bis 1904 gemeinsam mit seinem Bruder Teilhaber und Inhaber des Bankhauses Sal. Oppenheim jr. & Cie. Neben seiner Tätigkeit als Banker war er, wie fast alle Familienmitglieder, als Mäzen tätig. Er besaß eine der bedeutendsten privaten Gemäldesammlungen der damaligen Zeit. Ebenso ist er Mäzen und Stifter des Museums für Angewandte Kunst in Köln.

Albert von Oppenheim starb am 23. Juni 1912 im Alter von 77 Jahren. Er liegt in der Familiengrabstätte auf dem Kölner Melaten-Friedhof begraben.

Das Bankhaus Sal. Oppenheim jr. & Cie. war eines der größten unabhängigen Bankhäuser Europas und blieb bis zur Übernahme durch die Deutsche Bank im Jahr 2009 im Besitz der Familie.

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