Die Angst vor der Cloud

Immer noch wagen sich nur wenige Banken hoch in die Cloud. Zu verhaftet ist so manches Vorurteil, zu hoch werden manche Risiken eingeschätzt. Mit einer neuartigen Cloud-Lösung und großen Kooperationspartnern versucht Finastra diese Flugangst nun zu nehmen.


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Cloud-Lösungen haben bei Banken auch im aktuellen Hochgeschwindigkeitsfahrwasser der Digitalisierung einen schweren Stand. Gerade einmal 59 Prozent aller hiesigen Institute verwenden laut einer Umfrage von KPMG und Bitkom solche Technologien, was sie im hinteren Mittelfeld positioniert. Mit einer neuen Lösung will Softwarehersteller Finastra dies nun ändern. „Die Cloud bietet viel mehr Möglichkeiten als gängige Vorurteile beschreiben. Man muss sich diese nur zu Nutze machen“, so Achim Thienel, Senior Manager GSC Core Banking SaaS bei Finastra zu Anfang unseres gestrigen Webinars „Die Cloud – Herausforderungen und Vorurteile“.

Vorurteile greifen nicht

Solche Vorurteile sehen in der Cloud z.B. nicht viel mehr als ein managed Hosting verschiedener Applikationen. Ganz im Gegenteil biete sie aber durch Anwendungen wie Digital Asset Management, Analytics Tools und Mechanismen zur Priorisierung und Behebung von Softwareschwachstellen ein großes Bündel an Services. Der Fehler vieler Softwarehersteller sei, dass diese ihre Produkte einfach in die Cloud heben und auf einer virtuellen Maschine betreiben, ohne diese jedoch vorher in die bestehenden Applikationen einzubetten, so Thienel. Dieser „cloud-ready“ genannte Zustand erfordere einen aufwändigen, umfangreichen Prozess, den Finastra für seine Kunden nun drastisch verkürzen und vor allem vereinfachen möchte.

Hilfe für deutschen Markt

Zweieinhalb Jahre bastelte man an der aktuellen Lösung für das ganzheitliche Core Banking einer Bank. Da der deutsche Markt gerade aus Compliance-Sicht nicht einfach ist, holte man sich Microsoft als Partner ins Boot. Dieser stellt sicher, dass Daten nur dort verarbeitet werden, wo der Kunde es zulässt. Die dafür vorgesehenen Rechenzentren in Europa können vor Vertragsabschluss sogar persönlich besichtigt werden: „Compliance-Fähigkeit ist eine der Top-Herausforderungen bei Auslagerungen“, so Georg Weber, Strategie- und Technologieberater Großkunden bei Microsoft Deutschland, im Webinar.

Indem man neben der Software, die ins Kernbanksystem des Kunden eingebettet wird, auch die Hardware-Ressourcen zur Verfügung stellt und regelmäßig wartet, möchte man den Kunden entlasten. Auch die Software wird gemanagt und gewartet, z.B. durch Performance Management und das Installieren neuer Releases. Jeder Kunde bekommt darüber hinaus einen einzigen Single Point of Contact, der sämtliche Belange koordiniert und auf dem Second Level dafür sorgt, dass diese bearbeitet werden.

Gemeinsam stark

Ein solch umfangreicher Service kann dabei helfen, Kunden nachhaltig dafür zu begeistern, wichtige Prozesse in Cloud-Applikationen auszulagern. Mit dem „Fusion Creator“ ermöglicht es Finastra Usern sogar, in einer Low-Code-Umgebung ihre eigenen Applikationen zu bauen und sie im „Fusion Store“ anderen Unternehmen zur Verfügung zu stellen. Man möchte eine Plattform-Community aufbauen, die sich mit ihren Ideen gegenseitig befruchtet und langfristig das Cloud-Computing auch in der Finanzwelt salongfähig macht. Wie heißt es so treffend auf der Finastra-Homepage: „Open collaboration is the new innovation“