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Was Banker und die Jecken aus dem Karneval gemeinsam haben

Denke ich an Banken, denke ich … bestimmt nicht an ausgelassene Stimmung, bunte Kostüme oder Partymusik. Wir haben herausgefunden: Banken verbindet mehr mit Karneval als gedacht. Hier sind 11 närrische Nachweise.


11. Närrische Verbindung zwischen Banken und Karneval

Alaaf und Helau! Der 11.11. ist im Rheinland und speziell in den Karnevalshochburgen Düsseldorf, Mainz und natürlich Köln ein besonderer Tag. Damit hat die 5. Jahreszeit offiziell begonnen. 2020 sieht Karneval jedoch ganz anders aus. Zum Schutz der Gesundheit und zur Sicherheit ruft etwa die Stadt Köln dazu auf, unbedingt Zuhause zu bleiben. Unter #diesmalnicht wird besonders auch davon abgeraten, privat Karneval zu feiern.

Wir im BANKINGCLUB unterstützen diese Kampagne und werden heute Karneval nur im Geiste gemeinsam mit Ihnen feiern. Doch mit diesem Daily möchten wir Ihnen gerne ein bisschen Karneval nach Hause (oder ins Einzelbüro) bringen.

1. Karneval, Fassenacht, Fastelovvend, Fasteleer

Im Großraum Köln spricht man zwar offiziell von „Karneval“, im Kölschen spricht man auch manchmal von „Fastelov(v)end“ oder „Fasteleer“. Passt: „faste leer“ sind auch die meisten Bankfilialen, und das nicht nur aufgrund der Corona-Pandemie. Aber die Zahl der Bankfilialen wird ja derzeit ohnehin kräftig abgebaut.

2. Verkleidung

Was ist der richtige Dresscode für Mitarbeiter in Banken? In unserem Daily „Dinge, die aus der Finanzbranche verschwinden – heute: die Krawatte“ haben wir schon darauf hingewiesen, dass Banker immer häufiger „oben ohne” bei der Arbeit erscheinen, auch in den Vorstandsetagen. So sagte etwa Ulrich Voigt, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse KölnBonn, im Interview zur veränderten Kleiderordnung in seinem Haus: „Wenn Sie als Vorstand zum Kunden kommen und er sagt, er habe seine Krawatte nur für den Termin angezogen, dann merkt man, da läuft was schief.“ Denn: „Man will ja, dass der Kunde sich nicht verkleiden muss.“ Eben. An Karneval kann man sich verkleiden, bei einer Bankberatung sollte man das nicht tun. Voigt ergänzt: „Und so ein inszenierter Tabubruch hat auch kulturelle Auswirkungen.“

3. Kultur

Damit sind wir bei der nächsten Verbindung von Banken und Karneval: der Kultur. Karneval ist ein kulturelles Ereignis, es fördert das Miteinander und den Zusammenhalt. Welche Rolle spielt die Unternehmenskultur in Banken und Versicherungen? Eine ganz wichtige, denn nur wenn Mitarbeiter sich geschätzt fühlen und gerne zur Arbeit kommen, werden sie ihren Job auch gut machen. Dabei ist die Haltung der Führungskräfte entscheidend. Andreas Glaser, Generalbevollmächtigter und CFO bei der Santander Consumer Bank, sprach im BANKINGNEWS-Interview über interne Veränderungen im Kreditinstitut und antwortete auf die Frage, ob Vorstände im Elfenbeinturm sitzen mit: „Nein, wir wollen Nähe. Denn wir wollen jedem Mitarbeiter das Gefühl geben, dass er genauso wichtig ist, genauso ein Rädchen ist, wie wir alle hier. Deswegen bauen wir Hierarchien eher ab als auf.“ Glaser sagt weiter: „Und wir nehmen auch die Grenzen zwischen Bereichen weg, sodass sich Mitarbeiter wirklich committed fühlen.“ Nähe als gelebte Unternehmenskultur gilt auch in Zeiten von Social Distancing, denn Nähe heißt nicht zwangsläufig körperlicher Kontakt, sondern sie ist eine innere Einstellung…

4. Miteinander

… ein Miteinander. Karneval lebt von den Karnevalsvereinen. Umzüge, Tanzgruppen, Marschkapellen – all das geht nur gemeinsam. Auch in der Bankbranche werden Kooperationen immer wichtiger. Erste Annäherungen zwischen Banken und Fintechs sind gemacht, wie BANKINGNEWS-Redakteur Daniel Fernandez im Leitartikel „Ziemlich beste Feinde“ sagt: „Mit dem im November 2019 vom Bankenverband präsentierten Leitfaden, um den Anbahnungsprozess für Kooperationen zwischen Banken und Fintechs zu verschlanken, ist ein erster Schritt getan. Es bleibt zu hoffen, dass er flächendeckend Anwendung findet und weitere Schritte folgen. Sonst fressen die Big Techs alles, was die deutsche Bürokratie übrig lässt.” Oder in den Worten von Christian Schollmeyer, Abteilungsdirektor Digital Payment beim Deutschen Sparkassen- und Giroverband e.V.: „Wer alleine agiert, der verliert“.

5. Feiern

Dieses Jahr gilt: Zum Schutz der Gesundheit alleine feiern. Das ist normalerweise natürlich anders. Und normalerweise haben Bankfilialen auch an Karneval für die Feiernden geöffnet. Banken machen nämlich an ganz anderen Tagen frei, den Bankfeiertagen.

6. Komik

Wer feiert, freut sich. Der Karneval ist ein Fest des Lachens und der Komik. Banken und auch Banker gelten gemeinhin nicht als besonders komisch. Manch einer mag sich bei manchen Banken vielleicht höchstens fragen: „Was ist das denn für eine komische Bank?”, wie Oscar Jazdowski, Co-General Manager der Silicon Valley Bank Germany (SVB), berichtet. Denn als seine Bank Lizenzen in Großbritannien und Deutschland beantragt hat, haben sich die FCA und die BaFin bei der Fed mit genau dieser Frage erkundigt. Doch wir konnten beweisen: Banken können auch wirklich komisch sein, etwa am 1. April oder eben auch an Karneval. So feierte etwa die Bensberger Bank im Februar 2020 ausgelassen Karneval – und spendete 3.333 Euro an den Festausschuss Bensberger Karneval. Feiern mit und für den guten Zweck.

7. Musik

Was wären Feste ohne Musik? An Karneval werden Innenstädte zu Bühnen. Egal, ob die Marschkapellen bei den Umzügen oder Einzelunterhalter in den Festzelten – überall Musik. Dass Banken auch musikalisch sein können, stellt etwa die Deutsche Bundesbank an ihren Tagen der offenen Tür eindrucksvoll zur Schau. Sie haben sogar einen eigenen Chor, die Buba Singers.

8. Tradition

Einige Banken haben eine lange Tradition – Betrug leider auch. Und so wird zu Karneval auch Geldwäsche beziehungsweise Geldbeutelwäsche betrieben. Denn nach den normalerweise durchzechten Feiertagen ist die Brieftasche meist leer. Hier gibt es in München eine kuriose jahrhundertealte Tradition. Am Aschermittwoch waschen der Oberbürgermeister und der Stadtkämmerer ihre Brieftaschen im Fischbrunnen vor dem Rathaus. Der alte Brauch tauchte urkundlich bereits im 15. Jahrhundert auf und sollte dem Dienstpersonal zeigen, dass die Stadtsäckel nach der närrischen 5. Jahreszeit leer waren und wieder aufgefüllt werden mussten. Der Brauch gilt als ein Symbol für finanzielles Glück und wird seitdem jedes Jahr von der Stadtspitze wiederholt.

9. Region

Karneval wird regional verschieden gefeiert, sei es mit Masken in Venedig, Ketten in New Orleans oder mit Samba-Rhythmen in Rio. Die Feierlichkeiten an Karneval sind für die jeweilige Region von großer Bedeutung, ebenso wie die Bankfilialen vor Ort. Der Bankberater vor Ort ist für viele ein wichtiger Ansprechpartner. An den Anfragen habe sich in der Corona-Krise nicht viel geändert, sagt Christian Dorn von der PSD Bank West eG im Interview, aber: „Viele Kunden sprachen jedoch offen über ihre finanziellen Sorgen. Temporäre Kürzungen des monatlichen Einkommens zu schultern, war und ist für viele eine wirtschaftliche Herausforderung. Wir hören in solch schwierigen Situationen genau hin, um bedarfsgerechte Lösungen zu finden.“ Zuverlässiger Ansprechpartner in einer Region sein, besonders in schweren Zeiten – dieses Asset sollten Banken nicht verspielen.

10. Netzwerk

Köln, Karneval, Klüngel und Kontakte. Da die Karnevalsfeierlicherkeiten in der Domstadt eine enorm große kulturelle Bedeutung haben, versammelt sich hier auch die (Lokal-)Prominenz. Bei einem Gläschen Kölsch lässt sich es sich eben normalerweise nicht nur gut schunkeln, sondern auch gut über geschäftliche Deals munkeln. Und durch die lockere Stimmung lassen sich auch leichter Kontakte knüpfen, die im Geschäftsleben später von Bedeutung sind. So finden sich sicher auch Bankvorstände unter den Jecken.

11. Tipps

Wir hoffen, diese 11 Nachweise für Gemeinsamkeiten von Banken und Karneval haben Ihnen gefallen. Weiteres mit 11 gibt es hier: „11 Tipps für Banker: So werden Sie ganz sicher der Star Ihrer Videokonferenz aus dem Homeoffice.

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